Gedichtsanalyse Aufbau (Politik)

  • Hey leute,
    die nächste deutschklausur dreht sich um das thema gedichtsanalyse . um genauer zu sein um die analyse eines politischen gedichts. schön und gut , mein problem besteht darin dem ganzen eine form zu geben. ich bin ein mensch der ein festes muster braucht um die aufgabe erfüllen zu können.


    bisher habe ich folgendes:


    einleitungssatz->Metrum und Rhythmus>Vers- und Strophenbau>Reimschema (Endreime)


    wie geht es weiter? wie gehen ich dann am besten auf den inhalt über : (


    mfg


  • Was ist denn ein politisches Gedicht?


    Gib mir mal ein Beispiel. Ansonsten kommt bei solchen Texten oft was von Ban Ki-moon dran. Google mal.


    z.B http://www.unric.org/de/reden-…holocaust-27-januar-2011-


    sowas, oder generell Sachen von dem.

  • Also für Arbeiten in Gesellschafts- & Geisteswissenschaften gilt eigentlich immer:


    1. Darstellen
    2. Analysieren
    3. Interpretieren
    4. Schluss/Fazit (und eigene Meinung)


    Darstellen
    Also du fängst mit einem Einleitungssatz an und stellst kurz das Gedicht vor. Du sagst was zum Autor und ordnest es in den historischen/Politischen Kontext ein.


    "Das vorliegende Gedicht blabla wurde verfasst von Max Mustermann im Spätherbst 1919. Das Gedicht thematisiert die Wirren im Nachkriegsdeutschland in der Gründungsphase der Weimarer Republik. Es wurde erstmals publiziert im selben Jahr in der Sammlung 'Tralalaa'." Blabla. Dann schreibst du eine Kurze Inhalsangabe (am besten chronologisch den Strophen folgend). Blabla, Absatz.


    Analysieren
    Hier gehst du auf den ganzen Lyrik-Analytischen Kram ein. Wie du schon sagst, Metrum, Rythmus, Reimschema, Vers- und Strophenbau, Syntax, männliche und weibliche Versenden, evtl. Absonderlichkeiten.


    Danach sortierst du nach Stilmitteln. Anaphern, Allegorien, Alliterationen, Chiasmen, Klimax und den ganzen Schund. Je mehr du findest desto toller finden das Lehrer im Allgemeinen.


    Wichtig: In diesem Teil noch nichts "vermuten" oder spekulieren, sondern nur unumstößliche Fakten wiedergeben. Darstellen halt.


    "Das Metrum ist ein dreihebiger Jambus. Eine Ausnahme davon bildet die letzte Zeile der dritten Strope. Hier wechselt Mustermann zu einem Trochäus."


    "Mustermann benutzt viele Metaphern. Besonders auffällig ist die Metapher des 'gähnenden Abgrunds' in Zeile 14. Außerdem..."


    Interpretieren
    Hier schreibst du warum der Autor vielleicht (oder auch nicht) das Gedicht so geschrieben hat und wem er damit was mitteilen wollte (oder auch nicht). Interpretieren halt.


    "Den Wechsel des Metrums gegen Ende der dritten Strophe benutzt Mustermann als zusätzliches Stilmittel. Er möchte dem Leser die Wirren der Revolution begreiflich machen indem er das vorhandene Muster bewusst unterbricht."


    "Mit dem Gedicht möchte Mustermann die Untätigkeit der bürgerlichen Eliten anprangern."


    Schluss Fazit (und Eigene Meinung)
    "Eigene Meinung" absichtlich in Klammern. Einige Lehrer/Professoren wollen eine eigene Meinung hören, andere nicht. "Solange sie nur Studenten sind, glaube ich nicht dass sie irgendwelche persönlichen Ansichten haben an denen die Fachwelt ernstlich interessiert wäre ". Am besten du fragst deinen Lehrer explizit ob er eine eigene Meinung hören möchte oder nicht.


    Ansonsten halt die Arbeit Revue passieren lassen und einen Schluss draus ziehen.


    "Meiner Meinung nach..."


    "Nach der Analyse komme ich zu dem Schluss, dass das Gedicht Blabla eine realistisches/satirisches/übertriebenes Bild der Situation Ende des Jahres 1919 zeichnet. Nichtsdestotrotz..."


    Wichtige Tipps:
    Unbedingt immer Zeilenangaben machen!


    Bin sowohl im Abitur als auch jetzt im Studium immer gut mit diesem Schema gefahren. =)

  • Hab jetzt keine Zeit, deshalb nur ne kurze Anmerkung:


    Wichtig bei der Analyse der Sprache ist nicht das Nennen vieler (oder gar aller) verwendeter Stilmittel, im Gegenteil max 5 reichen vollkommen aus solange es die wichtigsten sind . Es kommt viel mehr auf die Bedeutung der sprachlichen Mittel an. Warum hat der Autor einen Vergleich gewählt? Was will er damit erreichen etc..

  • Hier hätte ich noch ein Paar wichtige Dinge die bei einer Gedichtsinterpretation zu beachten sind.Wir haben auch erst vor paar Wochen eine Klausur darüber geschrieben.


    Einleitung (2-3 Sätze)
    * Titel
    * Thema
    * Autor
    * Erscheinungsjahr
    * Deutungshypothese aufstellen (mögliche Aussage des Gedichts formulieren)


    ->Das Gedicht ... geschrieben von ... handelt von... In dem ...-Zeilen Text ist von großer Bedeutung...Vielleicht will der Dichter damit ausdrücken...


    Hauptteil


    Inhaltangabe (Was passiert in jeder Strophe? Nur Sachliches nichts rhetorisches)
    *Stimmung (Atmosphäre)
    *lyrisches Ich / Du (Perspektive)


    Form Sprache
    *Metrum / Rhytmus
    *Strpohenanzahl
    -> Wortwahl
    *Verslängen
    -> Satzarten
    *Reimschema (reine unreine reime???) (Paarreime, Kettenreime? ...)
    *rhetorische Mittel
    *Wortschatz (Nominalstil; Missachtung der Zeichensetzung oder Einhaltung der Zeichensetzung)


    Sonstige Beobachtungen
    Gesamtwirkung (Intention)


    Schluss


    -> Deutungshypothese (vom Einleitungssatz) überprüfen
    -> Ergebnisse zusammenfassen
    -> eigene Meinung, mit Begründung -> sich positionieren
    -> Aussage des Authors, was will er vermitteln?
    -> Wie versteht man eventuell heutzutage die Aussagen?








    Hier noch Hilfen


    Ist die Gedichtsform regelmäßig,..
    -> sind viele Paarreime usw. enthalten
    -> Es vermittelt Ruhe und Harmonie (kommt auf das Gedicht an)
    -> oder Langeweile und Monotonie (kommt auf das Gedicht an)


    Ist die Gedichtsform unregelmäßig...
    -> rätselhaft
    -> kein Reimschma
    -> unreine Reime
    -> Rhythmus wechselt stark
    -> störend beunruhigend (kommt auf das Gedicht an)
    -> oder auch lebendig (kommt auf das Gedicht an)



    Reime
    -> schmeicheln dem Ohr
    -> Das Gedicht wirkt durch seine vielfalt an Reimen überzeugend
    -> sind prägnant und bleiben so im Gedächtnis stark haften



    Wie ist das Gedicht einzuordnen?


    Traditionelle Lyric
    -> Reim (Regelmäßige Wiederkehr von Klängen)
    -> Metrum (Regelmäßige Abfolge von betonter und unbetoner Sprache
    -> Bildhafte Sprache (Metaphern, Gleichnisse, Symbole)
    -> Gehobene Sprache (nicht Umgangssprache)


    Morderne
    -> Starke Subjektivität der Aussage (ein lyrisches ICH sprich sich aus)
    -> Eigentümlichkeit der Aussageweise (sprache ist originiell)
    -> Wortwahl ist origniell
    -> Verdichtete Sprache (kühne, waghalsige Metaphern, Chiffren -> Geheimzeichen mit verschlüsselter Bedeutung,